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Der Diskos von Phaistos
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The only safe course at present is to proceed
on the assumption that each of the scripts
records a different language. As evidence
accumulates, similarities will become self
evident, if they exist. [...] We have six
Minoan scripts. We can try to decipher one
of them, and then, by its help, perhaps
decipher the others. Linear Class B for many
reasons affords the best starting-point.
[Alice E. Kober, 1948, The Minoan Scripts: Facts and Theory.
In: American Journal of Archaelogy, Vol. 52, No. 1, S. 102]


Der Diskos von Phaistos.
Fremdeinfluss oder kretisches Erbe?


Der "Diskos von Phaistos" (Diskus von Phaestos), bei archäologischen Ausgrabungen auf Kreta 1908 ans Tageslicht gelangt, verkörpert das älteste mit gestempelten Schriftzeichen bedruckte Dokument der Menschheit. Seine geheimnisvollen, bildhaften und einzigartigen Zeichen gaben Anlass zu zahlreichen, sehr unterschiedlichen und nicht selten einander ausschließenden, Entzifferungshypothesen. Kein Wissenschaftler vermochte es jedoch bisher, dem Diskos von Phaistos sein Geheimnis zu entreißen. Der Fund zählt somit zu den ungelösten Rätseln der ägäischen Zivilisationen.

Trotz Kürze der Inschrift lässt eine auf dem Vergleich beider Diskosseiten basierende Strukturanalyse interessante Regelmäßigkeiten erkennen. Auch wenn weitgehender Konsens darüber besteht, dass eine gültige Entzifferung des "Diskos von Phaistos" das Auffinden weiterer Texte gleichen Schrifttyps voraussetzt, regen die Ergebnisse der Strukturanalyse dazu an, bisherige wissenschaftlichen Untersuchungen in Frage zu stellen oder auch fortzuführen und die Lösung des Rätsels systematisch einzukreisen.

Die Erfindung einer Schrift, die mit Hilfe von Stempeln geschrieben wurde, setzt das Vorhandensein einer existierenden Schriftkultur voraus. Neben der Diskosschrift war somit wahrscheinlich eine weitere, mit einfacheren Hilfsmitteln zu schreibende Schrift in Gebrauch. Durch Vergleich des Diskostextes mit den kretischen Linearschriften gelang es diese parallele Schreibschrift zu identifizieren und so Herkunft und Sprache des Diskos von Phaistos zu bestimmen.

Die ausführliche Recherche wurde 2005 unter dem Titel "Der Diskos von Phaistos - Fremdeinfluss oder kretisches Erbe?" publiziert. Anlässlich des hundertsten Jahrestags der Entdeckung des Diskos wurde im September 2008 eine vollständig überarbeitete zweite Auflage veröffentlicht.

Sie können mir gerne EMails mit Fragen, Hinweisen oder Anregungen zum skizzierten Untersuchungsgegenstand senden.

Dresden, September 2008
Torsten Timm


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